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Die Geschichte von Unteralpfen
 
Geographie: Unteralpfen liegt 609 m.ü.d.M. am zusammenfluss von Steinbach und Leiterbach. Es hat ca. 1000 Einwohner und eine Gemarkung von 956 ha. Von der Bundesstrasse Waldshut-Höchenschwand führt eine Querverbindung durch das Dorf ins Albtal nach Tiefenstein.

Geschichte: Das alte Dorf Unteralpfen, zu dem auch das Asylbewerberheim Stieg gehört, erscheint urkundlich schon im 9. Jahrhundert. Zwei auf der Gemarkung gefundene Steinbeile beweisen, dass hier bereits in ältester Zeit Menschen gelebt haben. Im Jahre 850 schenkte der Klettgaugraf Landfrith seine Güter in "Allafin" dem Kloster Rheinau. "Allafin" ist die älteste Form des Ortsnamens, der in Urkunden und Akten oft wechselt. 860 werden die beiden Alpfen-Orte als Unter- und Oberalpfen getrennt aufgeführt. Im Jahre 1013 wird ein Ortsadel genannt. In einer Urkunde erscheint ein Wernher von Mangold von Alpfen. Ritter Heinrich von Alpfen wird 1206 als Benediktinermönch des Klosters Reichenau und 1266 werden in einer Urkunde Gottfriedus und Heinricus von Alpfen erwähnt. Die Edeln von Alpfen saßen wohl einst auf dem späteren Zweyerschen Edelhof auf dem Rain. Wahrscheinlich ist auch, dass Alpfen durch den Mönch Ritter Heinrich von Alpfen an den Bischof von Konstanz kam, der das Dorf und den Edelhof zu Lehen gab.

Während des Dreissigjährigen Krieges werden 1643 die Freiherren von Zweyer durch Kauf Grund- und Niedergerichtsherren des Dorfes. Zu den Zweyerschen Nachfolgern und Erben, die heute noch das Patronatsrecht der Pfarrpfründe ausüben, gehören auch die Herren von Schönau Wehr. Unteralpfen hatte eine sehr alte Pfarrei, sie wurde erstmals schon 1225 erwähnt. Die heutige Kirche, die in den Jahren 1662 bis 1664 erbaut wurde, ist dem hl. Laurentius (10.8) geweiht. Das Wappen der Freiherren von Schönau Wehr in der Kirche erinnert an die alte Grundherrschaft.

Unteralpfen war die grösste Gemeinde der Einung Birndorf und hatte zu Ende des 18. Jahrhunderts ohnde Pfarr- und Schulhaus 60 Häuser und 663 Einwohner.

Das in den Akten oft genannte "allzeit bewegliche Glasmännle" Joseph Meier von Unteralpfen hat in der Salpetererzeit viel Unruhe gestiftet, was auch der bedeutende und zur Regierung stehende Müller und Einungsmeister Joseph Tröndle zu spüren bekam.

Die älteste Urkunde Urkunde von der Unteralpfener Mühle stammt vom Jahre 1484. Am steinernem Türrahmen ist die Jahreszahl 1560 eingemaißelt. Wie die Jahrhundertealte Mühle hat auch das Müllergeschlecht Tröndle ein bemerkenswerte Geschichte.

In Unteralpfen wurde am 19. Juni 1785 der bekannte Pfarrer Joh. Bapt. Vogelbacher geboren. Er hatte zum Segen der Allgemeinheit die praktische Bienenzucht erforscht und sich der Förderung der Landwirtschaft gewidmet und hat seine Untersuchungen in vielbeachteten Schriften herausgegeben.

Unteralpfen ist auch die Heimat des Orgelbauers Konrad Albietz (1806-1876), der als ein Meister seinem Fach nicht nur in verschiedenen Kirchen seiner Heimat, sondern in ganz Südbaden Orgeln baute.

Die Bildschnitzer Leopold und Jacob Mutter, die Söhne des bekannten "Dreier Fidele", lebten lange in München und sind durch ihre Altarkunst und Bildhauerarbeiten in Bayern und Schwaben in der zweiten hälfte des 19. Jahrhunderts als feinsinnige Künstler hervorgetreten.

Ein Mann, der sein Wissen als und Können als Drechsler, Vergolder und Maler der Allgemeinheit zur Verfügung stellte, ist der über 80 Jährige Joseph Mutter.

Grosse Verdienste um die Erforschung der Heimatgeschichte hat sich der 1873 geborene, unermüdlich tätige H.H. Geistl. Rat Oberpfarrer Dr. Jacob Ebner durch seine Heimatbücher erworben. Neben verschiedenen Dorfchroniken hat er der Geschichte der Salpeterer besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Der verdienstvolle Seelsorger, Schriftsteller und Heimatforscher war Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Unterapfen.

Im Weltkrieg 1914-18 fielen 25 Unteralpfener Väter und Söhne. Der Weltkrieg 1939-45 brachte mit dem Verlust von 27 Gefallenen und 5 vermissten tiefes Leid für so manche Unteralpfener Familie.

In den Jahren 1955-56 wurde in Unteralpfen eine neue Volksschule errichtet und somit die seit langer Zeit bestehende Schulraumnot zu beheben.

Quelle: Die Chronik des Landkreises Waldshut

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